Klinikums-Mitarbeitende im Ausstand
Tarifstreit im Öffentlichen Dienst: Mehr als 1000 Streikende ziehen durch Erlangen
17.11.2023, 10:58 UhrNachdem auch die zweite Verhandlungsrunde der Tarifrunde der Länder ohne ein Angebot der Arbeitgeberseite beendet wurde, kommt es in Mittelfranken an diesem Donnerstag, 16. November 2023, zu Warnstreiks. Daran beteiligt sind Beschäftigte des Uniklinikums Erlangen mit der Servicegesellschaft KSG, dem Studierendenwerk, der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) und der weiteren Hochschulen im Bezirk Mittelfranken einschließlich der studentischen Beschäftigten. Sie trafen sich um 8 Uhr zur Streikversammlung im E-Werk in Erlangen und zogen ab 9:30 Uhr in einem großen Demonstrationszug mit geschätzt über 1000 Menschen durch die Stadt zum Hugenottenplatz.
"Durch ihre Blockadehaltung erzwingen die Arbeitgeber diesen Warnstreik. Deutliche Lohnerhöhungen sind für die Beschäftigten der Unikliniken unverzichtbar. Denn es ist nicht der Streik, sondern der Personalmangel im Normalzustand, der die Sicherheit der Patientenversorgung gefährdet. Daher ist die Streikbereitschaft am Universitätsklinikum Erlangen besonders hoch. Es wird am Donnerstag deshalb zu erheblichen Auswirkungen kommen, eine Notfallversorgung bleibt jedoch gewährleistet, dazu wurde zwischen ver.di und der Klinikumsleitung auch eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen. Streikbedingt werden zwei Stationen komplett schließen, in acht weiteren wird die Bettenzahl reduziert", erklärte Verena Hofbauer, Sprecherin der ver.di Betriebsgruppe am Uniklinikum Erlangen.
Im Rahmen eines Solidaritätsstreiks beteiligen sich erstmals auch Beschäftigte der ausgegliederten Klinik Service GmbH (KSG) am Uniklinikum Erlangen. "Uniklinikum und KSG gehören zusammen und gehen deshalb auch gemeinsam auf die Straße. Ohne unsere Arbeit in Bereichen wie Reinigung, Transport, Lager und Sterilisation kann das Klinikum nicht funktionieren. Wir sind daher nicht länger bereit, mit Niedriglöhnen abgespeist zu werden. 80 Prozent unserer Kolleg*innen haben in einer Mehrheitspetition dafür unterschrieben, endlich auch nach dem Tarifvertrag der Länder bezahlt zu werden. Nun werden wir diese Forderung gemeinsam mit den anderen Streikenden auf die Straße tragen", erläuterte die Betriebsratsvorsitzende der KSG, Ines Becker.
Beschäftigte der mittelfränkischen Hochschulen und des Studierendenwerks beteiligen sich ebenfalls aktiv. Daneben waren auch studentische Beschäftigte dabei, die dagegen protestieren, dass für sie bisher keinerlei Tarifbindung besteht.
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