Demonstration
Gedenken an Lewin und Poeschke: Rund 100 Menschen setzen Zeichen gegen Antisemitismus in Erlangen
21.12.2024, 11:07 UhrAm Donnerstagabend, 19. Dezember, haben sich trotz regnerischer Witterung etwa 100 Menschen in Erlangen versammelt, um des antisemitischen Mordanschlags auf Shlomo Lewin und Frida Poeschke zu gedenken, der sich zum 44. Mal jährte. Mit einer eindrucksvollen Demonstration, die durch aussagekräftige visuelle Elemente geprägt war, setzten die Teilnehmenden ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus und rechte Gewalt. Das schreibt die "Initiative kritisches Gedenken e.V." in einer Pressemitteilung.
Die Demonstrierenden nutzten Schilder und Transparente, um ihre Botschaft in die Öffentlichkeit zu tragen und auf die bleibende Aktualität des Themas aufmerksam zu machen. Besondere Sorge äußerten die Teilnehmenden über das gegenwärtige Erstarken rechter Ideologien in Deutschland. "Der Mord an Shlomo Lewin und Frida Poeschke mahnt uns, rechten Positionen in unserer Gesellschaft entschieden entgegenzutreten", betonten die Organisatoren und Organisatorinnen.
Die Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde Erlangen, Ester Limburg-Klaus, verdeutlichte die Kontinuität antisemitischer Positionen bis heute.
Deutliche Kritik wurde an der Stadtpolitik geübt. Die Demonstrierenden bemängelten die aus ihrer Sicht unzureichende Erinnerungskultur in Erlangen. "Es fehlt an einer konsequenten Aufarbeitung rechter Gewalt und deren gesellschaftlichen Wurzeln. Es braucht eine Wende der Erinnerungspolitik in Erlangen", so die klare Botschaft der Versammlung.
Der Mordanschlag auf den ehemaligen Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, Shlomo Lewin, und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke am 19. Dezember 1980 gilt als der erste antisemitische Anschlag durch einen Neonazi der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Demonstration machte deutlich, dass die Erinnerung an die Opfer rechter Gewalt auch nach mehr als vier Jahrzehnten nicht verblasst ist und mahnt zugleich zur Wachsamkeit gegenüber antisemitischen und rechten Strömungen in der Gegenwart.
Sie wollen über alle Neuigkeiten aus Ihrem Ort informiert bleiben? Dann empfehlen wir Ihnen die Push-Funktion unserer App „NN News“. Hier können Sie Ihre Stadt oder Ihren Landkreis als Ihr Lieblingsthema auswählen. Die App „NN News“ können Sie über folgende Links downloaden:
NN News im App Store von Apple
NN News im Google Play Store
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen