Aktionsbündnis

Forderung nach klarem Signal: „Straße der Behindertenrechte“ in Erlangen bei ehemaliger „Hupfla“

12.11.2024, 17:04 Uhr
Das Aktionsbündnis "HuPfla erhalten - Gedenken gestalten" und die Erlanger Ehrenbürgerin Dinah Radtke (r.) schlagen vor, im Rahmen der Schaffung eines Erinnerungs- und Zukunftsortes Heil- und Pflegeanstalt (Hupfla) Erlangen einen Weg zur Straße der Behindertenrechte zu erklären. Im Hintergrund links das neue Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin, rechts das Hupfla-Gebäude.

© Harald Sippel Das Aktionsbündnis "HuPfla erhalten - Gedenken gestalten" und die Erlanger Ehrenbürgerin Dinah Radtke (r.) schlagen vor, im Rahmen der Schaffung eines Erinnerungs- und Zukunftsortes Heil- und Pflegeanstalt (Hupfla) Erlangen einen Weg zur Straße der Behindertenrechte zu erklären. Im Hintergrund links das neue Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin, rechts das Hupfla-Gebäude.

Das Aktionsbündnis "HuPfla erhalten - Gedenken gestalten" und die Erlanger Ehrenbürgerin Dinah Radtke drängen darauf, auf dem Gelände des zukünftigen Gedenk -und Zukunftsorts der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt eine "Straße der Behindertenrechte" einzurichten.

Dabei nehmen sie in einer Pressemitteilung auch Bezug auf Erlangens Nachbarstadt Nürnberg, wo im Jahr 1993 die "Straße der Menschenrechte", eine Außenskulptur des israelischen Künstlers Dani Karavan, eröffnet wurde.

Menschen mit Behinderungen werden auch heute noch diskriminiert

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2006 das "Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen", kurz als Behindertenrechtskonvention bezeichnet, verabschiedet, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Es wurde 2009 auch von der Bundesrepublik Deutschland ratifiziert und ist seitdem geltendes Recht in Deutschland. Dieses Übereinkommen stellte keine gesonderte Konvention dar, sondern sollte die allgemeinen Menschenrechte bezüglich der Rechte von Menschen mit Behinderungen konkretisieren, da Menschen mit Behinderungen nicht ausreichend vor Diskriminierung geschützt waren. Dass sie es noch immer nicht sind, zeige die tägliche Praxis, meinen das Aktionsbündnis und Dinah Radtke.

Man habe - und bei dieser Botschaft könne sich Erlangen hervortun - eine Verpflichtung den Menschen mit Behinderung gegenüber, so die Überzeugung des Aktionsbündnisses. In Nürnberg soll die "Straße der Menschenrechte" sowohl eine Anklage der nationalsozialistischen Verbrechen als auch eine Mahnung an die Menschen darstellen, dass Menschenrechte auch heute noch überall auf der Welt verletzt werden.

Erinnerung an brutales Unrecht, das Menschen mit Behinderung erlitten haben

"Analog zu diesem beeindruckenden Kunstwerk, das die Bedeutung Nürnbergs als Stadt der Menschenrechte wirkungsvoll in den Fokus rückt und das Bemühen der Stadt dokumentiert, sich verantwortungsvoll mit ihrer Vergangenheit und Zukunft auseinanderzusetzen, soll in Erlangen auf dem Gelände der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt an die Rechte behinderter Menschen und das brutale Unrecht, das sie in der NS-Zeit erlitten haben, erinnert werden", fordert das Aktionsbündnis in seiner Pressemitteilung.

Es sei im Sinne einer Erziehung zu humanitärem, demokratischem Handeln nicht ausreichend, sich der Verantwortung für die "Euthanasie"- Verbrechen durch bloßes Gedenken und Erinnern zu stellen, sondern es müsse auch die Bereitschaft und der Wille für eine neue Sicht auf behinderte Menschen auf plakative Weise sichtbar werden.

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