Eigentlich sollte die Universitätsstraße in ganzer Länge zur Fahrradstraße erklärt werden. Das konnte aufgrund von Widerständen z.B. der Klinikumsleitung nicht umgesetzt werden. Jetzt, nach neu erfolgter Asphaltierung, ist nur der Bereich zwischen Fahrstraße und Halbmondstraße eine Fahrradstraße mit entsprechenden Symbolen auf der Fahrbahn.
© Harald Sippel/VNP
1
Eigentlich sollte die Universitätsstraße in ganzer Länge zur Fahrradstraße erklärt werden. Das konnte aufgrund von Widerständen z.B. der Klinikumsleitung nicht umgesetzt werden. Jetzt, nach neu erfolgter Asphaltierung, ist nur der Bereich zwischen Fahrstraße und Halbmondstraße eine Fahrradstraße mit entsprechenden Symbolen auf der Fahrbahn.

Stadtteile miteinander verbinden

Erlangen will als Fahrradstadt besser werden: Vorrang für Radfahrer auf noch mehr Routen

Der Zukunftsplan Fahrradstadt wird weiterentwickelt. Im Fokus stehen künftig die Hauptradverkehrsachsen, die zentrale Stadtteile, Wohn- und Arbeitsquartiere sowie Bildungseinrichtungen und Nachbarkommunen miteinander verbinden. Das hat der Erlanger Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Seit den 1970er Jahren genießt Erlangen den Ruf als Fahrradstadt. Die Förderung des Radverkehrs ist heute aktueller denn je: Sie ist ein Schlüsselelement für klimaneutrale Mobilität, die Verkehrswende und damit den Klima-Aufbruch. Der 2021 verabschiedete Zukunftsplan Fahrradstadt unterstützt dieses Ziel, indem er Maßnahmen bündelt, die die Radverkehrsinfrastruktur verbessern und den Radverkehrsanteil deutlich steigern sollen. Umgesetzt wurden daraus Projekte wie beispielsweise die Einbahnstraßenfreigabe in der Friedrichstraße, die Umweltspuren für Rad- und Busverkehr am Europakanal, der Ausbau der Lastenradflotte und das Fahrradverleihsystem VAG_Rad. Das 1.000-Bügel-Programm wird schrittweise realisiert.

"Nach dreieinhalb Jahren Umsetzungszeit ist jedoch deutlich geworden, dass im Bereich Aus- und Umbau des Radwegenetzes eine Priorisierung und Konkretisierung notwendig ist", erläutert Planungs- und Baureferent Harald Lang. Die Verwaltung habe festgestellt, dass die Vielzahl an Einzelprojekten und der hohe Abstimmungsaufwand die vorhandenen Kapazitäten übersteigen. Angesichts begrenzter Kapazitäten und knapper Haushaltsmittel sei es deshalb notwendig, eine Priorisierung der Maßnahmen im Zukunftsplan vorzunehmen. "Das neue Achsenkonzept setzt hier an und bietet eine klare Struktur, um den Radverkehr zielgerichtet weiterzuentwickeln", erklärt Lang.

Das sind die zentralen Hauptrouten

Das Achsenkonzept definiert zentrale Hauptrouten für den Radverkehr, die wichtige Wohn-, Arbeits- und Bildungsstandorte miteinander verbinden. Zentrale Achsen verlaufen beispielsweise von der Innenstadt zum Siemens Campus, von der Südstadt in den Röthelheimpark und vom Stadtwesten in die Innenstadt. Ziel ist der Ausbau bestehender Wege zu durchgehenden Radverbindungen, um kurze und direkte Verbindungen zu schaffen. Durch eine hohe bauliche Qualität dieser Achsen sollen sowohl der Komfort als auch die Sicherheit für Radfahrende gesteigert werden.

Die Radvorrangrouten erstrecken sich auf einer Länge von rund 50 Kilometern durch die Stadt. Sie sollen zusätzlich zu den bereits laufenden Projekten Radschnellverbindung Erlangen-Nürnberg, Radschnellverbindung Erlangen-Herzogenaurach sowie Metropolradweg Bamberg-Nürnberg über das gesamte Stadtgebiet vorangetrieben werden. Im Fokus stehen dabei sogenannte Mehrwertprojekte, also Projekte mit hohem Planungs- und Abstimmungsaufwand, die aber mit einer deutlichen und spürbaren Verbesserung für den Radverkehr einhergehen und die Verkehrsverlagerung fördern. Ebenfalls hohe Priorität genießen Radwegmarkierungen oder auch die Einrichtung von Fahrradstraßen. "Dabei handelt es sich um vergleichsweise schnelle und günstige Maßnahmen, die Radvorrangrouten im wahrsten Wortsinn besser erfahrbar machen", erläutert Lang.

Maßnahmen, die außerhalb der definierten Achsen liegen und deren Bearbeitung noch nicht begonnen hat, werden vorerst zurückgestellt. Diese bleiben jedoch langfristig Teil des Plans, um die Netzintegrität und Verkehrssicherheit nicht zu gefährden. "Mit diesem Achsenkonzept schaffen wir die Grundlage für einen attraktiveren und sichereren Radverkehr in Erlangen. Wir setzen Prioritäten, damit die dringendsten Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs zügig und effektiv umgesetzt werden können", so Lang weiter. Angesichts der schwierigen Haushaltslage seien die Möglichkeiten der Stadt begrenzt. Auch für 2025 seien aber wichtige Maßnahmen geplant wie die Verbesserung der Radweginfrastruktur entlang der Gebbertstraße im Rahmen der Fahrbahndeckenerneuerung und der Bau einer Querungshilfe im Bereich der Radachse Hofmann-Straße.

Mehr zum Thema Radverkehr gibt es im Internet unter www.erlangen.de/radverkehr.

1 Kommentar