Große Verletzungsgefahr
Das kann ins Auge gehen: Erlanger Oberarzt warnt vor privaten Feuerwerken
Zum Jahreswechsel gehört das Zünden von Feuerwerken im eigenen Garten oder auf der Straße für viele Menschen dazu. Diese Praxis führt jedoch jährlich zu zahlreichen Verletzungen, insbesondere im Gesicht und an den Händen, wie das Uniklinikum Erlangen in einer Pressemitteilung schreibt.
Rund 40 Prozent der Betroffenen sind Kinder und Jugendliche. Allein zum Jahreswechsel 2023/24 wurden in Deutschland 781 Augenverletzungen erfasst. Der Oberarzt Prof. Theofilos Tourtas, tätig an der Augenklinik des Uniklinikums Erlangen, warnt eindringlich vor der Gefährlichkeit privater Feuerwerke. Er erklärt: "In zirka 60 Prozent der Fälle trifft es unbeteiligte Zuschauer oder Passanten. Die Betroffenen haben oft lebenslang mit funktionellen und kosmetischen Folgen zu kämpfen."
Weniger Augenverletzungen ohne Feuerwerk
Tourtas rät dringend davon ab, selbst Raketen oder andere Feuerwerkskörper zu zünden. In der Erlanger Augenklinik ist er für die Dokumentation von Verletzungen verantwortlich, die an die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft übermittelt werden. Eine Studie aus 2022, die auf anonymisierten Daten basiert, zeigt, dass das Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern zu einer Verringerung von Augenverletzungen führte.
In den Pandemiejahren, als der Verkauf an Privatpersonen untersagt war, wurden deutlich weniger Verletzungen gemeldet: 79 Fälle im Jahr 2020/21 und 193 im Folgejahr. Dies steht im starken Kontrast zu den Jahren vor der Pandemie, als die Zahlen wesentlich höher lagen.
Prof. Tourtas und die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft sprechen sich entschieden gegen private Feuerwerke aus. Sie befürworten hingegen öffentliche Feuerwerke, bei denen geschultes Fachpersonal die Pyrotechnik sicher handhabt. Bei diesen Veranstaltungen achte man darauf, dass sich keine Menschen in gefährlicher Nähe aufhalten. Tourtas unterstreicht den sozialen Aspekt solcher organisierten Feuerwerke: "Ein kommunales Feuerwerk ist bunt und vielfältig. Außerdem wird es im Dorf und in der Stadt zu einem tollen gemeinschaftlichen Erlebnis – ohne Verletzungen."
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