Wettbewerb an der FAU und TH Nürnberg
5-Euro-Business: Das sind die Gewinner 2022
8.2.2022, 05:55 UhrEin Unternehmen zu gründen ist schon unter normalen Umständen eine Herausforderung. Dies in wenigen Wochen und während einer Pandemie zu gestalten, umso schwieriger. Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Technischen Hochschule Nürnberg haben sich beim 5-Euro-Business-Wettbewerb des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft an das Unternehmertum herangewagt und innerhalb kürzester Zeit vielfältige Projekte angestoßen.
Im Team entwickelten sie ihre eigene Geschäftsidee und setzten diese mit einem symbolischen Startkapital von fünf Euro innerhalb von nur acht Wochen in die Praxis um. Das nötige Fachwissen bekamen sie in begleitenden Seminaren in den Bereichen Marketing, Projektmanagement und Recht vermittelt, zudem standen den Studierenden Wirtschaftspaten aus ortsansässigen Unternehmen und Institutionen zur Seite.
Bei der Abschlussveranstaltung, die aufgrund der Pandemie digital stattfand, präsentierten die elf verbliebenen Teams, eins nahm sich kurz vor dem Ende aus dem Rennen, ihre Unternehmensidee. Ist der Geschäftsbericht schlüssig? Wie hat das Team zusammengearbeitet? Hat es seine selbst gesetzten Ziele erreicht? Und wie sah die Medienarbeit aus? Diese Fragen galt es zu bewerten. Ein wichtiges Kriterium bei der Bewertung der Ideen waren außerdem das Thema Nachhaltigkeit und der Bezug auf die Sustainable Development Goals (SDG's) der Vereinten Nationen, welche wirtschaftliches Wachsen unter sozialen, ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten definieren.
Das Team "Lichtenholz" nutzte für ihre individuell gestalteten Möbelstücke ausschließlich gebrauchte Möbel und Restholz aus Schreinereien. Die Studierenden von "Exquibo" nutzten für ihre kulinarischen Geschenkboxen nur regionale und lokale Produkte und unterstützten zudem mit dem Erlös soziale Einrichtungen und Projekte.
Vor allem in den Jury-Interviews wurden die Ideen der Studierenden auf Herz und Nieren geprüft. Die Studierenden berichteten ehrlich, mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen hatten, welche Ziele verfehlt wurden, aber auch, welche unternehmerischen Erfolge gefeiert werden konnten. Das größte Problem war neben Zeitdruck die Corona-Pandemie. Durch den Wegfall der Weihnachtsmärkte konnten viele Teams ihre Produkte nicht wie geplant verkaufen, was blieb, war der Vertrieb über Social-Media-Kanäle und Mundpropaganda.
Die Jury, bestehend aus Vertretern der beiden teilnehmenden Hochschulen, Siemens, der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen und dieser Zeitung bewertete die Teams individuell nach Punkten. Das Rennen war knapp.
Den dritten Platz belegte das Team "BesserEsser". Die beiden IT-Berater Pauline Nöldemann und Yannick Wiesner haben eine App entwickelt, die Menschen mit Beschwerden durch Nahrungsunverträglichkeiten zu einer schnelleren Diagnose verhelfen möchte. Sie setzen dabei auf eine Kombination aus Expertenwissen und künstlicher Intelligenz. Mahlzeiten können mit der "BesserEsser"-App erfasst und Beschwerden zum persönlichen Profil hinzugefügt werden.
Die Jury lobte den souveränen Auftritt und den aussagekräftigen Geschäftsbericht des Duos. In Zukunft möchten die Gewinner mit weiteren regionalen Allgemeinmedizinern und Fachärzten zusammenarbeiten, um noch mehr Patienten zu helfen.
Die Silbermedaille bekam das Team "UniEscape". Das fünfköpfige Team hat ein kreatives Escape-Game "Mord im Philosophenturm" entwickelt, das bequem von Zuhause aus als Brettspiel und gleichzeitig ortsunabhängig per Videokonferenz in Gruppen gespielt werden kann. Die Jury gefiel vor allem die Wandelbarkeit des Spiels. Laut Aussage der Macher kann "UniEscape" auch für andere Hochschulen oder Unternehmen umgewandelt werden. An Ideen mangelt es den Studierenden nicht. "Letztens gab es einen großen Stromausfall in Erlangen, wir tüfteln gerade schon an einer Neuauflage", berichtet Antje Schönherr.
Die Gewinner des 5-Euro-Businesses hat ihr Sieg kalt erwischt. "Damit haben wir gar nicht gerechnet", sagte Florian Eiermann noch etwas ungläubig, aber glücklich durch das Mikrofon. "Die Konkurrenz war so hart, es hätten alle verdient gehabt."
Gemäß dem Motto "Being safe never looked so good" verfolgen die fünf Studierenden von "go4safety" die Geschäftsidee, kleine GPS-Sender zum Auffinden verlorener Gegenstände in schicke Alltagsobjekte einzubauen. Aktuell bietet das Team stylische Schlüsselanhänger und Geldbeutel mit integriertem Sender an. Das Preisgeld in Höhe von 800 Euro möchte das Team in die Entwicklung seiner Idee stecken.
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