So funktioniert Housing First in Nürnberg

Cagri Kayis

22.2.2022, 12:25 Uhr
So funktioniert Housing First in Nürnberg

© Ron Lach / Pexels

Housing First Nürnberg

Das Housing First Nürnberg ist ein Projekt von Netzwerk Anlauf, zu dem der "Straßenkreuzer", die "mudra" die "Lilith" und die "Hängematte" gehören, dessen Kernkonzept es ist, Wohnungslosen und Menschen, die in sehr schlechten Bedingungen leben, ein Zuhause anzubieten. Das Konzept stammt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten und dient als Alternative zu Notunterkünften, die nur temporär für eine Lösung sorgen. In Nürnberg haben wir weit über 2000 Kinder, Frauen und Männer ohne ein eigenes Zuhause. Nun ist das Projekt in Nürnberg in Angriff genommen worden und versucht damit eine Lösung zu finden. Wie der Name Housing First schon sagt, ist die Idee, notbedürftigen Menschen erstmal eine Wohnung zur Verfügung zu stellen - danach, falls es nötig ist, wird weitere Hilfe angeboten. Durch dieses Projekt werden den Menschen neue Perspektiven angeboten, um wieder ins soziale Leben einzusteigen.

Noch ein Projekt des Straßenkreuzer e.V. in Nürnberg

Wie kam die Idee auf, das Projekt durchzuführen?

Sozialpädagoge Max Hopperdietzel vom Nürnberger Verein Straßenkreuzer sagt, dass die Idee "Housing First" keine Neuheit ist, sondern international schon etabliert ist. Die hier beteiligten Vereine waren überrascht davon, wie erfolgreich die Kampagnen international waren, sodass die Idee aufkam, dasselbe auch hier in Nürnberg durchzuführen. Die Motivation ist hier jedoch klar - man will den Menschen in Nürnberg helfen.

Wie ist das Projekt organisiert?

Das Projekt befindet sich noch in der Anfangs - und Planungsphase. 2019 fand ein Pilotprojekt statt, bei dem acht Menschen eine Unterkunft zur Verfügung gestellt bekommen haben. Das Pilotprojekt ist erfolgreich und läuft immer noch! Die Mieten werden durch das Jobcenter oder das Sozialamt bezahlt, die Miete wird dann dementsprechend vom Gehalt der Bewohner:innen abgezogen, sodass die Miete "garantiert" wird. Die Vermieter:innen der Wohnungen zeigen sich auch alle sehr positiv angetan, bislang gab es auch keine Beschwerden zwischen beiden Parteien. Ein weiterer wichtiger Punkt den Hopperdietzel nennt ist, dass die Vereine als Betreuer fungieren für Mieter und Vermieter und falls Probleme auftauchen sollten, dann können die Vereine eingreifen und versuchen, die Probleme zu lösen.

Wie kannst Du das Projekt unterstützen?

Das Projekt wird im zweiten Quartal dieses Jahres nun richtig Fahrt aufnehmen! Bald wird eine Internetseite starten, auf der man alle notwendigen Infos finden kann! Falls man jedoch nicht warten kann und das Projekt jetzt schon super findet, dann kannst Du Dich beim Straßenkreuzer in Nürnberg melden mit dem Betreff "Housing First". Hopperdietzel hofft auch, dass nicht nur Geldspenden kommen, sondern dass sich auch Vermieter melden, die Wohnraum für die Bedürftigen bereitstellen können und wollen. Momentan finanziert sich das Projekt nämlich nur durch Spenden und Wohltäter:innen.


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