Neustart in Nürnberg: Fränkisches Kultgasthaus kommt nach zehn Jahren zurück

paul/amu

15.10.2022, 18:18 Uhr
Neustart in Nürnberg: Fränkisches Kultgasthaus kommt nach zehn Jahren zurück

© Andrea Nash/Stadt Nürnberg, NN

Alle langjährigen Nürnberger:innen sind sicherlich zig Mal schon dran vorbeigekommen, kurz hinter dem Plärrer, auf Höhe des Opernhauses und am EIngang zur Straße der Menschenrecht erwacht die Tucherbräu am Opernhaus zum Leben. Es ist ein gastronomisches Aushängeschild Nürnbergs. Eigentlich. Denn direkt am Kartäusertor tat sich in den vergangenen zehn Jahren gastronomisch gar nichts mehr. Denn so lange stand das „Tucherbräu am Opernhaus“ leer. Früher war das eine Perle, Anlaufstelle für Hausmannskost und Ort für Feierlichkeiten. Eigentümerin der Ausnahmeimmobilie an der Stadtmauer ist die Stadt, die das Gebäude seit Jahrzehnten an Tucher vermietet hat. Die Brauerei zahlt Pacht, besitzt das dauerhafte Schankrecht und verpachtet wiederum unter.

2012 drohte die Zwangsschließung

Doch 2012 waren schwere Hygienemängel aufgetreten. Während der damalige Unterpächter von massiven Umsatzeinbußen in der Folge sprach, die ihn teilweise zur Schließung gezwungen hätten, verwies Tucher damals auf eine bevorstehende Zwangsräumung. Hintergrund waren ausstehende Pachtzahlungen, so die Großbrauerei.

Im November 2012 wurde schließlich der gastronomische Betrieb eingestellt. Seither diente das komplett sanierungsbedürftige Gebäude lediglich als Nachtasyl, nachdem die dafür notwendigen Brandschutzvorkehrungen beschlossen worden waren. 2018 stimmte der Stadtrat schließlich einer Sanierung zu.

Eine Pacht von 138.000 Euro ist vor der Schließung 2012 ausständig geblieben. 

Eine Pacht von 138.000 Euro ist vor der Schließung 2012 ausständig geblieben.  © Roland Fengler

Jetzt, nach annähernd zwei Jahren ist die Generalsanierung der Gaststätte und der angrenzenden Stadtmauer abgeschlossen. Dabei waren laut Nürnbergs Baureferent Daniel Ulrich wesentliche Bestandteile der Sanierung die Brandschutz- und energetische Ertüchtigung, der Einbau eines Güteraufzuges im Wirtschaftshof sowie die komplette Neuinstallation der technischen Anlagen. Ursprünglich war man von Sanierungskosten von knapp 5,4 Millionen Euro ausgegangen. Die tatsächliche Kosten beliefen sich am Ende auf rund 5,8 Millionen Euro.

Im November 2022 soll neu gestartet werden

Inzwischen ist die Gaststätte wieder an Tucher verpachtet, die wiederum unterverpachtet. Wer am Kartäusertor künftig die Fäden führen wird, war von Tucher jedoch auf Anfrage nicht zu erfahren. Fest steht aber, dass man der gastronomischen Ausrichtung als traditionell fränkische Gaststätte mit regionaler Küche treu bleiben will. Laut Wirtschaftsreferent Michael Fraas soll das "Tucherbräu am Opernhaus" Ende November wieder eröffnet werden.


Auch hier tut sich was in der Gastronomie in Nürnberg

Dieses süße Café in Nürnberg steht vor dem Aus

Keine Kommentare