Kritik an Baumaßnahmen: Rauscht bald Baustellenverkehr durch die Klaragasse?
2.2.2023, 12:35 UhrAm 2. Februar stellte die Stadt Nürnberg in einer Pressekonferenz mit Bürgermeister Christian Vogel und Sör-Werkleiter Marco Daume die anstehenden Bauprojekte in Nürnberg vor. Allein 125 Millionen Euro sollen in Maßnahmen für den Straßenbau, Radwege und Grünflächen fließen.
Im Februar sollen neue Baumaßnahmen in der Luitpoldstraße starten. Hintergrund der Bauzeitverlängerung ist die Sanierung der Fernwärmeleitungen durch die N-ERGIE. Das Gesamtprojekt Luitpoldstraße soll somit erst Ende 2023 abgeschlossen werden und insgesamt rund 2,8 Millionen Euro kosten.
Besorgt über die neuen Baumaßnahmen äußerte sich Klaragasse & Freunde e.V. in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Marcus König: „Darüber wurden wir weder informiert noch sind wir im Sinne der Gewerbetreibenden und Anwohner:innen der Klaragasse damit einverstanden.“ Sollte die Klaragasse als Baustellen-Durchfahrtsstraße zur Luitpoldstraße genutzt werden, würde dies die ohnehin gefährliche Verkehrssituation in der Klaragasse weiter verschärfen. In den Monaten nach der Verkehrsberuhigung im vergangenen Jahr in der Königsstraße ereigneten sich hier bereits immer wieder Unfälle.
Zum Anderen sorgen sich die Gastronom:innen in der Kneipen-Straße um ihren Außenbetrieb in den Sommermonaten. Auch das Klaragassenfest, das alljährliche Straßenfest in der Nürnberger Innenstadt, könne unter diesen Umständen nicht wie gewohnt stattfinden.
Forderung nach verkehrsberuhigter Klaragasse
In ihrem offenen Brief fordern die Betroffenen, die Klaragasse ebenso zu einer verkehrsberuhigten Zone zu erklären. Die Sorgen der Anwohner:innen und der Gastronomie werden gehört, das erklärt Bürgermeister und Sör-Werkleiter Christian Vogel am Donnerstag. Aktuell werde noch geklärt, ob es Alternativlösungen für die Bauvorhaben in der Luitpoldstraße gäbe, die nicht die Klaragasse beeinträchtigen würden. „Dies könnte die geplanten Maßnahmen verzögern oder sogar immens verteuern“, erklärt Vogel.
Der Verein Klaragasse & Freunde e.V. kritisiert im offenen Brief an die Stadt die Kommunikation bezüglich der Bauvorhaben. So wurden die Betroffenen über eine mögliche Zufahrtslösung über die Klaragasse noch nicht informiert. Weiter heißt es: „Wir fordern, uns und die Anwohner:innen sowie Gewerbetreibenden der Klaragasse in die Diskussion einzubinden und Ausgangslage und Lösungswege miteinander zu diskutieren.“
Vogel dementiert diese Aussagen, die Politik diskutiere zu diesem Thema bereits, auch gäbe es bereits Gespräche mit den Betroffenen in der Klaragasse. Das Beispiel Luitpoldstraße-Klaragasse zeige laut Vogel sehr eindrücklich, wie die eigene Betroffenheit angesichts anstehender Baumaßnahmen für viele höher läge, als die daraus resultierende Gesamtlösung - also der Ausbau der Luitpoldstraße.
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