(K)ein Ausweg: An diese 5 Anlaufstellen kannst Du Dich wenden, wenn Du nicht mehr weiterweißt
24.12.2022, 01:28 UhrDu bist wütend, traurig, einsam, verzweifelt, panisch, frustriert - oder manchmal auch alles auf einmal: Gerade zur Weihnachtszeit kann da ein ziemlich überwältigendes Gefühlskuddelmuddel in einem wachsen. Und manchmal ist dieses Kuddelmuddel dann plötzlich so groß, dass es schwierig ist, es noch allein aushalten zu können. Wenn Du gerade nicht mehr weiterweißt, sind hier fünf Anlaufstellen, an die Du Dich wenden kannst.
Ganz wichtig: Kein Problem ist für diese Anlaufstellen zu klein. Du darfst Dir immer Hilfe holen, auch dann, wenn Du keine diagnostizierte psychische Erkrankung hast, oder wenn Du glaubst, dass es anderen viel schlechter geht. Du bist wichtig.
24 / 7 erreichbar: der Krisendienst Mittelfranken
Eine Art "Erste Hilfe in seelischen Notlagen" sei der Krisendienst Mittelfranken - das schreibt er über sich selbst auf seiner Homepage. Du kannst hier jeden Tag rund um die Uhr Sozialpädagog:innen, Psycholog:innen oder Fachkräfte für Psychiatrie und Psychosomatik telefonisch erreichen unter: 0911 / 42 48 55 0. Wenn Du nicht so gerne telefonierst, oder wenn es Dir schwer fällt, manches auszusprechen, kannst Du Dich auch per Mail oder per Chat mit dem Team in Verbindung setzen. Die Online-Beratung funktioniert über verlinkte Plattformen auf der Website des Krisendienstes, genauer gesagt hier. Täglich von 9 Uhr bis 24 Uhr kannst Du aber auch den persönlichen Kontakt suchen und in der Leitstelle in der Hessestraße 10 in Nürnberg vorbeischauen. Und: Die Mitarbeiter:innen des Krisendienstes bieten auch Hausbesuche an.
Sich per Mail mitteilen: sorgenmail.de
Manchmal fällt es leichter, seine Sorgen und Nöte aufzuschreiben statt darüber zu sprechen. Sorgenmail.de bietet Dir Beratung per (verschlüsseltem) Mailkontakt an. In der Regel antworten die Mitarbeiter:innen des Teams nach spätestens 48 Stunden auf Deine Nachricht. Träger dieser Beratungsplattform ist der gemeinnützige Verein "Gemeinsam mehr erreichen e.V." der Kinder- und Jugendhilfe; das Hilfsangebot sorgenmail.de kennt aber keine Altersgrenzen. Hier kannst Du eine Sorgenmail schreiben.
Auf vielen verschiedenen Wegen erreichbar: die Telefonseelsorge
Die Telefonseelsorge ist in punkto Erreichbarkeit tatsächlich ein richtiger Tausendsassa: Du erreichst die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen rund um die Uhr telefonisch unter 0800 / 1110111 oder auch unter 0800 / 1110222, per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de, oder auch vor Ort, z.B. in der Kirche St. Jakob am Jakobsplatz 1 in Nürnberg. Wichtig: Du musst keiner Konfession angehören oder gläubig sein, um dich mit der Telefonseelsorge in Verbindung setzen zu können, und auch Spirituelles findet nur dann Platz in den Gesprächen, wenn Du das möchtest.
Ein Notfallkoffer für die Hosentasche: die App KrisenKompass der Telefonseelsorge
Seit April 2020 gibt es sogar noch ein weiteres Tool der Telefonseelsorge, um sich Hilfe zu holen: die App KrisenKompass. Diese App ist extra für Menschen konzipiert, die selbst in einer suizidalen Krise stecken, die um eine:n Angehörige:n Angst haben, weil er oder sie in einer suizidalen Krise steckt oder an Menschen, die um jemanden trauern, den sie durch Suizid verloren haben. Du kannst in dieser App viel selbst gestalten, also zum Beispiel in guten Momenten hinterlegen, was Dir in Krisenmomenten helfen kann. Hilft es Dir vielleicht, Deinen Körper abzuklopfen, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen? Oder Eiswürfel in der Faust schmelzen zu lassen? Welche Sätze musst Du hören, damit es Dir besser geht? All das kannst Du dort abspeichern, um im Notfall schnell darauf zugreifen zu können. Es sind darüber hinaus aber auch verschiedene Nummern und Anlaufstellen aufgelistet, die Dir vielleicht helfen können, wenn Du Dich selbst nicht mehr gut regulieren kannst. Den KrisenKompass gibt es sowohl für Android-Systeme als auch für iOs.
Für Mädchen und Frauen in Not: das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen
Dieses Angebot richtet sich an Frauen und Mädchen, die Gewalterfahrung(en) machen mussten oder die akut Gewalt ausgesetzt sind. Und Gewalt hat viele Gesichter. Auch hier gilt: Du darfst Dich immer melden, auch dann, wenn Du glaubst, dass andere Schlimmeres erleben. Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen wird vom Bundesamt für Familie und Zivilgesellschaftliche Aufgaben getragen. Du kannst dort rund um die Uhr unter der 0800 / 0116016 anrufen, Dich per Chat oder auch per Mail melden. Hilfe wird in 17 verschiedenen Sprachen angeboten, auch in Gebärdensprache und leichter Sprache. Die Links zu diesen ganzen Möglichkeiten findest Du hier.
All diese Angebote kannst Du auch anonym in Anspruch nehmen (die Telefonseelsorge kann zum Beispiel Deine Nummer nicht auf dem Display sehen), und sie sind selbstverständlich kostenfrei.
Wenn nichts mehr hilft, und Du ganz akut um Dein eigenes Leben Angst hast, oder um das eines / einer Angehörigen, dann besteht auch immer die Möglichkeit, den Notruf 112 zu wählen. Du bist nicht allein!
Mehr zum jungen Leben in Nürnberg, Fürth und Erlangen findest Du in unserem Ressort fein leben.
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