Verträge unter der Lupe
Folge 4: Deshalb arbeiten Menschen trotz schlechter Bedingungen für Amazon-Subunternehmen
21.4.2023, 11:00 UhrSie werden getrackt, überwacht und bewertet. Sie haben Stress und ständige Angst vor Konsequenzen. Sie stehen unter Druck - jeden Tag. Für viele Lieferfahrerinnen und Lieferfahrer von Amazon-Subunternehmen sieht so der Arbeitsalltag aus. Und trotzdem arbeiten sie weiter. Was bewegt sie dazu? Wie kann es sein, dass sie unter prekären Bedingungen ihren Job machen und scheinbar niemand etwas dagegen tut? Und warum finden Subunternehmen immer noch Menschen, die unter diesen Bedingungen für sie arbeiten? Diese Fragen beantworten Volontärinnen und Volontäre des Verlags Nürnberger Presse in der vierten Folge unseres Podcasts.
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Gabriel ist wie viele andere Fahrerinnen und Fahrer aus Rumänien nach Deutschland gekommen, um hier für ein Subunternehmen von Amazon zu arbeiten. Er hat sein altes Leben und seinen Job als Taxifahrer in Rumänien hinter sich gelassen, um gemeinsam mit seiner Frau und seinen Kindern in Deutschland neu anzufangen. Gabriel spricht kein Deutsch. Über eine Facebookgruppe hat er von dem Job erfahren, einem Job, für den keine Sprachkenntnisse erforderlich sind.
Unbezahlte Überstunden müssen gemacht werden
Menschen wie Gabriel kommen mit großen Hoffnungen, wenig bis gar keinem Wissen über das Arbeitsrecht und kaum Sprachkenntnissen nach Deutschland. Was sie in dem Job als Lieferfahrerin oder Lieferfahrer dann aber erwartet, sind extremer Druck, unbezahlte Überstunden und Kündigungsdrohungen. Das berichten die Fahrerinnen und Fahrer, mit denen die Volontärinnen und Volontäre im Laufe der Recherche gesprochen haben.
Zur Wehr setzen sich die Mitarbeitenden häufig nicht - aus Angst, ihren Job zu verlieren. Unserer Podcast-Redaktion lagen Arbeitsverträge von Kurierfahrern vor. Der Nürnberger Anwalt Stephan Castelletti hat seine rechtliche Einschätzung dazu abgegeben. Manches ist fragwürdig.
Doch nicht nur Subunternehmen stehen in der Verantwortung. Was ist mit Amazon? Der Konzern bewirbt und fördert die Gründung von Unternehmen in der Logistikbranche und beauftragt sie dann. Wir haben Amazon dazu Fragen gestellt.
“Klick Klick Boom - Die Maschine Amazon” ist ein Podcast der Nürnberger Nachrichten in Kooperation mit Correctiv. Die fünfteilige Serie der Volontäre und Volontärinnen des Verlags Nürnberger Presse erscheint seit dem 31. März fünf Freitage lang auf nn.de/podcasts und überall, wo es Podcasts gibt. Wie Gabriels Weg nach Deutschland aussah und was an den Arbeitsverträgen problematisch ist, erfahren Sie in Folge vier von “Klick Klick Boom” - "Come and work for us".
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