Kriminalpolizei ermittelt

Toter bei Brand in Herzogenaurach: Feuerwehr berichtet von dramatischem Einsatz

19.4.2024, 11:44 Uhr
Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen bereits aus dem Dachstuhl.

© NEWS5 /Oßwald Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen bereits aus dem Dachstuhl.

Zu einem Brand mit Personen in Gefahr alarmierte die Integrierte Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst am Freitagmorgen, 19. April, kurz nach 3.30 Uhr die Einsatzkräfte, teilt die Kreisbrandinspektion Erlangen-Höchstadt mit. Als die Feuerwehren Herzogenaurach und Niederndorf bei dem Mehrfamilienhaus in der Rathgeberstraße eintrafen, stand der Dachstuhl des Hauses bereits in Vollbrand. Flammen schlugen aus den Dachfenstern.

Während sich die meisten Bewohner des Anwesens rechtzeitig selbständig ins Freie begeben konnten, habe es Hinweise gegeben, dass sich eine Person noch in der betroffenen Wohnung befinden könnte, so das Polizeipräsidium Mittelfranken in einer Pressemitteilung.

Ein Zimmerbrand mit fatalen Folgen ereignete sich am frühen Freitagmorgen (19.04.2024) in Herzogenaurach.

Ein Zimmerbrand mit fatalen Folgen ereignete sich am frühen Freitagmorgen (19.04.2024) in Herzogenaurach. © NEWS5 / Oßwald/NEWS5

Zwei Trupps unter schwerem Atemschutz

Wie Sebastian Weber, der Pressesprecher der Kreisbrandinspektion Erlangen-Höchstadt schildert, rückte die Feuerwehr mit zwei Trupps unter schwerem Atemschutz über das Treppenhaus ins Dachgeschoss vor. In der Dachwohnung fanden die Einsatzkräfte eine leblose Person. Durch den massiven Brand habe nur noch der Tod festgestellt werden können. Laut Polizei handelt es sich bei dem Toten um einen 43-jährigen Mann.

Ein 35-jähriger Mann, der sich ebenfalls in der Dachwohnung aufgehalten wurde, konnte sich selbständig ins Freie retten. Er wurde vom Rettungsdienst entgegengenommen und mit einer Rauchgasvergiftung zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Glutnester mit Wärmebildkamera aufgespürt

Zwei Personen aus der Erdgeschosswohnung blieben unverletzt, die Wohnung ist laut Weber durch den Brand nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Der erste Stock war der Kreisbrandinspektion zufolge zum Zeitpunkt des Einsatzes unbewohnt.

In der Dachwohnung konnte die Feuerwehr den Brand rasch unter Kontrolle bringen. Mittels Wärmebildkamera wurden sämtliche Glutnester aufgespürt, wobei die Nachlöscharbeiten einige Zeit in Anspruch nahmen. Mit Drucklüftern wurde das Treppenhaus rauchfrei gehalten. Mehrere Atemschutztrupps waren nötig, bis die Löscharbeiten nach knapp drei Stunden vollständig abgeschlossen waren.

Brand in einem Dachstuhl in Herzogenaurach.

Brand in einem Dachstuhl in Herzogenaurach. © NEWS5 / Oßwald/NEWS5

Der Rettungsdienst war mit zwei Rettungswagen, einem Krankentransportwagen und einem Notarzt an der Einsatzstelle. Die Feuerwehren Herzogenaurach und Niederndorf waren mit insgesamt 40 ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden vier Stunden im Einsatz. Die Einsatzkräfte, die den Toten gefunden hatten, wurden im Anschluss psychologisch betreut.

Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilt, liegt der entstandene Sachschaden ersten Schätzungen zufolge im niedrigen sechsstelligen Bereich. Was das Feuer ausgelöst hat, ist noch unklar und nun Gegenstand der Ermittlungen des zuständigen Fachkommissariats der Erlanger Kriminalpolizei.


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