Rotmilane und Mäusebussard

Greifvögel bei Herzogenaurach wurden vergiftet - der LBV setzt eine Belohnung aus

2.5.2024, 15:09 Uhr
Ein Mäusebussard starb bei Hauptendorf an einer Vergiftung mit Carbofuran.

© Olaf Broders/LBV Ein Mäusebussard starb bei Hauptendorf an einer Vergiftung mit Carbofuran.

Beim Gassigehen mit ihrem Hund entdeckte eine Spaziergängerin Anfang März drei tote Greifvögel bei Hauptendorf und meldete ihre Entdeckung dem Veterinäramt des Landkreises Erlangen-Höchstadt. Die Ergebnisse der pathologischen und toxikologischen Untersuchungen, die der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) im Auftrag des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) daraufhin veranlasste, zeigen nun, dass die beiden Rotmilane und der Mäusebussard an einer Vergiftung mit Carbofuran starben. Das teilt der LBV in einer Pressemitteilung mit.

Der LBV hat nun die Unteren Naturschutzbehörden über die Befunde informiert und Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. "Ob die verendeten Vögel durch gezielt ausgelegte Giftköder mit dem Carbofuran in Kontakt geraten sind, ist unklar. Fest steht aber: Das nachgewiesene Kontaktgift ist hochtoxisch und in der EU seit 2007 verboten. Es wirkt bereits bei Hautkontakt und stellt deshalb auch für Kinder und Hunde eine enorme Gefahr dar", warnt Andreas von Lindeiner, Landesfachbeauftragter Naturschutz beim LBV.

Geschützte Arten töten ist eine Straftat

"Wer geschützte Arten illegal tötet, begeht eine Straftat", so von Lindeiner weiter. Trotzdem sei es oft schwer, solche Taten aufzudecken. Der LBV und die Gregor Louisoder Umweltstiftung (GLUS) hoffen deshalb auf Unterstützung aus der Bevölkerung und appellieren an die Menschen in der Umgebung der Fundorte, besonders aufmerksam zu sein. "Spaziergänger oder Hundehalter, die einen vergifteten Köder an Wegen, auf einer Wiese oder im Feld finden, sollten das unbedingt an die zuständigen Behörden und unter www.tatort-natur.de melden", erklärt Franziska Baur, GLUS-Fachreferentin für Naturschutz. "Es ist unser zentrales Anliegen, die Öffentlichkeit zu schützen, die Vergiftungsfälle aufzuklären und Täter von weiteren Taten abzuhalten."

Im Landkreis Erlangen-Höchstadt haben die örtliche Kreisgruppe und engagierte Bürgerinnen und Bürger sogar eine Belohnung über 3.000 Euro für Hinweise, die zur Überführung des Täters oder der Täterin führen, ausgelobt.

Sachdienliche Hinweise direkt an die zuständige Polizeiinspektion.

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