Premiere am Samstag

Aktiv und voller Energie: Das Kleeblatt soll gegen den KSC so spielen wie es Jan Siewert vorlebt

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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21.11.2024, 14:13 Uhr
Auch bei seiner ersten Pressekonferenz voller Energie: der neue Fürther Trainer Jan Siewert.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Auch bei seiner ersten Pressekonferenz voller Energie: der neue Fürther Trainer Jan Siewert.

Wo Jan Siewert ist, da ist Energie. Schon bei seinem ersten Training wirkte der neue Trainer des Kleeblatts wie ein Ladegerät für eine Mannschaft, deren Akkustand zuletzt bedenklich niedrig war, die wirkte, als fehlte ihr deshalb die Kraft und das Zutrauen in das eigene Tun. Siewert sprach sehr viel, sowohl mit der ganzen Gruppe als auch einzelnen Spielern, er machte Übungen selbst vor und mit - und schaffte es so, den leeren Akku aller schnell wieder aufzuladen.

Das sah man eine Woche später. Während der Mittwochs-Einheit war der Trainer im kalten Schneeregen erneut sehr präsent, er sprühte nur so vor Energie und Tatendrang. So sehr, dass er bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sogar seine Winterjacke auf den Rasen schmiss, um besser und freier coachen zu können. Siewerts Worte und Anweisungen hörte man auch noch weit entfernt - doch sie gingen mehr unter als noch vor einigen Tagen.

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Denn auch die Spieler sprachen wieder mehr. Es war laut auf dem Rasen, so laut wie selten in den vergangenen Monaten. Spricht man Jan Siewert auf diese Beobachtung an, freut er sich erst einmal, weil selbst Außenstehende erkennen, wie er den Erfolg zurückbringen will nach Fürth. Auch auf seiner ersten Pressekonferenz als Trainer des Kleeblatts erlebte man einen sehr kraftvollen und energiegeladenen Mann, der freundlich, aber auch bestimmt über sich und die anstehenden Aufgaben sprach.

Die erste steht am Samstag um 13 Uhr im Ronhof an. "Wir wissen, dass wir eine große Aufgabe vor uns haben, aber wir sind gut vorbereitet", betonte Siewert vor seiner Heimpremiere gegen den Karlsruher SC. In den vergangenen zehn Tagen hat der neue Trainer versucht, "ein paar Fragezeichen, die bei den Jungs waren, noch zu lösen, damit wir mit einem Plan und einer einheitlichen Idee auf den Platz gehen."

Wie diese Idee aussieht, welchen Fußball das Kleeblatt künftig spielen soll, wollte Siewert erst einmal offen lassen. Auch, um den Karlsruhern das Leben möglichst schwer zu machen. "Wir treffen auf einen Gegner, der vielleicht nicht weiß, was ihn erwartet", betonte Siewert. "Da wollen wir den KSC schon ins Grübeln bringen." Auch personell und taktisch will der 42-Jährige die letzten Trainingseinheiten abwarten, bevor er sich auf eine Startelf festlegt. Fehlen werden gegen den KSC der gesperrte Gideon Jung sowie Jomaine Consbruch, der zwar am Mittwoch wieder teilweise mittrainierte, für den ein Einsatz nach seiner Knieverletzung aber noch zu früh kommt.

Ob Sacha Bansé beginnt, ist ebenfalls noch offen. Den Sechser hat Siewert bislang nur am Telefon kennengelernt, weil der 23-Jährige länger mit der Nationalmannnschaft von Burkina Faso unterwegs war. Es gibt also nicht nur bei den Spielern noch einige Fragezeichen, sondern auch bei allen, die sich für das Kleeblatt interessieren.

Knapp 12.000 Fans werden am Samstag im Ronhof dabei sein. Sie sollen eine Mannschaft sehen, die so spielt, wie ihr Trainer lebt: aktiv und voller Energie. "Es geht um Aktivität, darum, dass wir Energie ausstrahlen wollen, dass wir Bälle erobern wollen, dass wir versuchen, daraus auch einen guten Ballbesitz zu entwickeln", so Siewert. "Das sind alles Entwicklungsphasen. In der Situation, in der die Mannschaft steckt, ist es wichtig, dass wir mit Klarheit rangehen und kleine Schritte machen, um diesen Weg zu entwickeln. Ich bin selbst gespannt, was wir von den Jungs sehen werden."

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