Einseitiges Landesligaderby

Jahn schlägt Bruck mit 7:0: So leicht kann Fußball sein

Holger Peter

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21.11.2021, 15:14 Uhr
Gegensätzliche Derby-Gefühle: Die beiden Forchheimer Fabian Schwab (vorne) und Andi Mönius bejubeln Schwabs Treffer zum 3:0, die Brucker können es nicht glauben.  

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Gegensätzliche Derby-Gefühle: Die beiden Forchheimer Fabian Schwab (vorne) und Andi Mönius bejubeln Schwabs Treffer zum 3:0, die Brucker können es nicht glauben.  

Wenn es doch immer so einfach wäre: Ball erobern, die Außenstürmer in Szene setzen, die finden in der Mitte den freien Mann und der trifft auch noch das Tor. Davon träumt jeder Fußballtrainer - 45 Minuten lang durfte Christian Springer von der SpVgg Jahn Forchheim ihn in Wirklichkeit erleben.

6:0 stand es zur Halbzeit im Derby der Fußball-Landesliga gegen den FSV Erlangen-Bruck. "Da hat in unserer Offensiv fast alles geklappt, was bei uns in der restlichen Vorrunde nicht immer funktioniert hat", sagt der dreifache Torschütze Fabian Schwab. Denn im Herausspielen der Chancen war der Jahn ja oft top, im Ausnutzen derselben gelegentlich ineffektiv. "Diesmal haben wir die Dinger eben reingemacht, manchmal war da auch das nötige Glück dabei", merkt der 29-jährige nach seinem ersten Hattrick in Forchheim an.

Der Hausener war gemeinsam mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder Nicolas 2019 vom Baiersdorfer SV zum Jahn gewechselt und hatte in dieser Saison vorher erst einmal getroffen - und hätte vielleicht gar nicht von Beginn an auf dem Platz gestanden, wenn nicht zwei Stammkräfte im Angriff gefehlt hätten. Stoßstürmer Lukas Dütsch ist beim Hausbau gefordert und Torjäger Philipp Nagengast hat seit einigen Tagen Corona. Trainer Springer: "Da hatten wir Glück im Unglück, denn Philipp hatte sich im letzten Spiel verletzt und war diese Woche nicht im Training und konnte niemanden anstecken."

"Alle sind geimpft"

Der Coach betont: "Bei uns ist die ganze Mannschaft geimpft und trotzdem bin ich froh, dass jetzt Winterpause ist." Anders ist die Situation bei den Bruckern: Die müssen noch zwei Spiele absolvieren und haben noch viele Ungeimpfte im sehr jungen Kader. Trainer Thomas Roka fürchtet schon um die Partie am kommenden Mittwoch in Selb, falls die diskutiert 2G-Regel auch für den Amateurfußball in Bayern kommt: "Dann haben wir gerade noch 13 Mann."

Das Spiel in Forchheim habe man zwar nicht abgeschenkt ("So wollten wir uns nicht abschießen lassen"), aber er habe schon etwas umgestellt und einige Stammspieler geschont, weil die Punkte gegen den Tabellenzweiten ohnehin nicht in die Abstiegsrunde mitgenommen worden wären. Der Fokus liege schon auf dem Mittwoch, mit einem Sieg wäre die Abstiegsgefahr wohl eher nur noch theoretischer Natur.

Ähnlich und doch ganz anders die Lage beim Jahn: Auch er nimmt die Derby-Punkte gegen die Brucker nicht mit in die Meisterrunde, aber er konnte und wollte am Samstag vor eigenem Publikum im letzten Spiel vor Weihnachten noch einmal alles in die Waagschale werfen. Dass das so gut gelang, freute die 200 Zuschauer an einem trüben November-Nachmittag.

Jahn stellt die beste Abwehr

Mit einem Punkt Rückstand auf den 1. FC Herzogenaurach und punktgleich mit dem TSV Neudrossenfeld beendeten die Forchheimer die Vorrundengruppe 1 als Zweiter. Mit nur 17 Gegentoren stellen sie die beste Abwehr, und hätten sie es am Samstag zweistellig gemacht, wäre man sogar noch vor Neudrossenfeld das offensivstärkste Team geworden.

Aber auch das sind nebensächliche Zahlen. Im Frühjahr geht es mit den Punkten gegen die Top Fünf aus der eigenen Gruppe weiter und gegen die Besten der Südgruppe, die mit dem am prominentest besetzten und wohl auch teuersten Team des TSV Kornburg den Topfavoriten auf den Aufstieg stellt, Aber dahinter scheint vieles möglich für den Jahn - und es gibt ja auch eine Relegation.

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