Vierte Niederlage in Folge

Die Überraschung bleibt aus: Der HC Erlangen unterliegt Tabellenführer Melsungen mit 27:32

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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2.11.2024, 20:52 Uhr
Erlangens Nikolai Link versucht die Naturgewalt Dainis Kristopans (rechts) zu stoppen, der sich aber nur von der Latte des Erlanger Tors aufhalten ließ.

© Roland/IMAGO/Eibner Erlangens Nikolai Link versucht die Naturgewalt Dainis Kristopans (rechts) zu stoppen, der sich aber nur von der Latte des Erlanger Tors aufhalten ließ.

Den Spielplan hatte sich Martin Schwalb sicherlich angesehen, bevor er Anfang Oktober den Vertrag beim HC Erlangen unterschrieben hat. Aufsteiger Potsdam - und dann? Eine Reihe von Spielen, die der HCE eigentlich nur in überragender Form gewinnen kann: Leipzig auswärts, zu Gast bei den Rhein-Neckar Löwen, daheim gegen Rekordmeister Kiel und dann auch noch zum Tabellenführer Melsungen. Das Problem: In überragender Form ist die Mannschaft schon ein bisschen länger nicht mehr.

Schwalb dürfte also geahnt haben, dass er den HCE bis Anfang November nicht gleich ins Tabellenmittelfeld der Handball-Bundesliga führen dürfte, die ein oder andere Überraschung hatten sie sich aber natürlich erhofft.

Eine solche Überraschung blieb aber auch am Samstagabend in der Rhotenbach-Halle in Kassel aus. Obwohl die Melsunger Naturgewalt Dainis Kristopans insgesamt vier Mal nur die Latte oder den Pfosten traf und die Gäste aus Franken durchaus ihre Momente hatten, stand am Ende eine 27:32 (13:18)-Niederlage.

Metzner wirft unerschrocken weiter, Kristopans trifft nur die Latte

Gegen die in der Theorie und letztlich dann auch in der Praxis besseren Mannschaften hatte der HCE in den vergangenen Wochen durchaus seine guten Phasen, aber gute Phasen alleine reichen nicht aus, um Spiele zu gewinnen. Auch gegen die Melsunger Turngemeinde deuteten die Handballer aus Franken an, was sie im besten Fall sein können: ein in der Deckung unangenehmer und im Angriff mutiger Gegner.

11:11 stand es nach 24 Minuten, weil Antonio Metzner trotz einiger Fehlversuche unerschrocken weiterwarf, weil Kristopans seine Würfe etwas zu hoch ansetzte und weil sich die Gäste auch von ersten Rückschlägen nicht beirren ließen. Nur sechs Minuten später ging es trotzdem mit fünf Toren Rückstand in die Kabine - und hatten sich die bekannten Probleme des HCE offenbart. Eine Reihe von technischen Fehlern und schlecht vorbereiteten Würfen führten zu einfachen Toren für die Gastgeber.

Martin Schwalb fordert mehr Energie von seinem HC Erlangen

Nach dem Seitenwechsel: das gleiche Bild. Nebojsa Simic entschärfte direkt den ersten Versuch vom bislang kaum in Position gebrachten Maciej Gebala, auf der Gegenseite traf Örn Jonsson für Melsungen und Metzner danach wiederum nur die Latte. Der perfekte Fehlstart. Als der Rückstand zehn Minuten später auf neun Tore angewachsen war (16:25), nahm ein frustrierter Schwalb die nächste Auszeit und forderte mit mehreren Ausrufezeichen "mehr Energie".

Weil Erlangens Trainer in diesem Zug auf Sieben gegen Sechs umstellte und Melsungen im Gegenzug an Energie nachließ, durfte der HCE das Ergebnis noch etwas erträglicher gestalten und Tim Gömmel weiter fleißig Tore sammeln. Mehr sprang aber nicht mehr heraus.

Die gute Nachricht: In den kommenden Wochen hat der Spielplan für Erlangen Aufgaben vorgesehen, für die es keine überragende Form braucht. Aber zumindest eine sehr gute.

Erlangen: Ferlin, Ghedbane; Metzner 7, Gömmel 7, Bauer 3, Svensson 3, Bissel 2, Nissen 2, Bezjak 1, Steinert 1, Wagner 1, Link, Gebala, Büdel, Overjordet.

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