Papierschnitte

Gerhild Wächter stellt im Advent in der Weißenburger St. Andreaskirche aus

Markus Steiner

Redakteur

E-Mail zur Autorenseite

wt

22.11.2024, 18:51 Uhr
Scherenschnittkalender zu Weihnachten: Dekanin Ingrid Gottwald-Weber und die Weißenburger Künstlerin Gerhild Wächter präsentieren das Werk.

© Joachim Piephans Scherenschnittkalender zu Weihnachten: Dekanin Ingrid Gottwald-Weber und die Weißenburger Künstlerin Gerhild Wächter präsentieren das Werk.

Wächter hat eine Vielzahl dieser Bilder aus schwarzem Tonkarton geschaffen, die sich um die Weihnachtsgeschichte bewegen: Nacht und Stern, Marias Rolle und Josefs Reserviertheit, der Weg nach Bethlehem, die Hirten und die Weisen, die Menschen und die Engel.

Meist ist nur wenig Papier aus dem Schwarz herausgeschnitten, dünne Streifen, doch diese Schnitte ergeben das jeweilige Bild. So wechselt der Blick des Betrachters zwischen dem flächenhaften Schwarz und den in runden Formen gehaltenen weißen Symbolen und Figuren.

„Die Künstlerin durchbricht mit der Schere die Fläche und lässt neue Räume entstehen, die sich mit Licht füllen oder die Dunkelheit fassen. Stück für Stück, Schnitt für Schnitt bringt sie Licht und Leben ins dunkle Papier“, so die Weißenburger Dekanin Ingrid Gottwald-Weber.

Ein immerwährender Kalender für den Advent

Sie hat zusammen mit Pfarrer Joachim Piephans (Ettenstatt) die Idee der Künstlerin, aus den Scherenschnitten einen Kalender zu gestalten, umgesetzt. Gemeinsam wählten sie 41 Motive aus – das ist die größtmögliche Anzahl an Tagen vom ersten Adventssonntag, der frühestens am 27. November sein kann, bis zum 6. Januar (Erscheinungsfest, „Dreikönig“).

So ist ein „Immerwährender Kalender für die Advents- und Weihnachtszeit“ entstanden, der in jedem Jahr benutzt werden kann. Neben einem verkleinerten Scherenschnitt findet sich auf jedem Blatt ein Text von einem der drei Beteiligten oder aus der Literatur.

24 dieser Motive werden nun als Originale im Format 40 mal 60 Zentimeter in der Andreaskirche gezeigt, unter dem Titel „Gott wohnt im Dunkel dieser Welt und hat es doch erhellt“.

Weißenburger Künstlerin

Gerhild Wächter lebt und arbeitet in Weißenburg. Sie ist Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler, Landesverband Bayern (BBK), und hat Werke bei zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Sie veröffentlicht vor allem Scherenschnitt-Illustrationen, Fotografien und literarische Werke.

Zu ihrer aktuellen Serie sagt sie: „Mir war es ein großes Anliegen, einen Adventskalender zu machen, der zum Geburtstag von Jesus Christus führt. Ich will eine Alternative zur Flut der Dezember-Konsumkalender bieten.“

Die Ausstellung wird am Samstag, 30. November, um 14 Uhr mit einer Vernissage in der Kirche eröffnet. Das festliche Entzünden des ersten Lichtes am Adventskranz, die altehrwürdige Melodie von „Macht hoch die Tür“ sowie weitere Musik werden eine Einführung in die Bilder und ihre Deutung rahmen. Der Jahreszeit und dem Kirchenraum entsprechend wird es etwas Warmes zu trinken geben.

Wächter-Kalender erhältlich

Der Wächter-Kalender, der an der Wand oder als Tischaufsteller verwendet werden kann, wird heuer vor allem von den Kirchengemeinden des Dekanats als Geschenk verwendet. Er wurde von Joachim Piephans ins Layout gesetzt und von der Druckerei des Weißenburger Tagblatts hergestellt.

Eine Restauflage wird bei der Vernissage verfügbar sein. Möglicherweise, da er ja „immerwährend“ ist, gibt es im kommenden Jahr eine Neuauflage.

In den Advents- und Weihnachtswochen ist die Ausstellung täglich zu den Öffnungszeiten der Kirche zu sehen, von 9 bis 17 Uhr. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei, die Vernissage ist öffentlich, alle Interessierten sind willkommen. Zu Gottesdienstzeiten wird gebeten, auf das Herumgehen zwischen den Ausstellungstafeln zu verzichten. Am Heiligabend müssen die Ausstellungswände wegen des Krippenspiels etwas in den Hintergrund gerückt werden.

Keine Kommentare