Kroatien-Camping mit Wohnmobil, Zelt, Mobile-Home
Hier abhängen, dort viel erleben: Auf jeder Seite zeigt sich Istrien ganz anders
25.7.2022, 15:51 UhrDer gestresste Mitteleuropäer denkt sich: Das ist der Ort, an dem man am Mittelmeer Urlaub machen mag. Wenn man sich einfach mal erholen will, denn irgendwie sind Sie hier am Ärmel der Welt gelandet, sind gezwungen, ordentlich runterzufahren, die Bremse reinzuhauen. Die hübsche istrische Bergstadt Labin ist zwar nur 10 Kilometer entfernt, doch vielen ist das Gejuckel über kurvige Ministräßchen zu weit, um dort durch die Gassen zu bummeln. Da bliebt man lieber einfach in Sveti Marina.
Vor den Häusern des winzigen Fischerdorfs an Istriens rauer, steiler Ostküste schaukeln ein paar Boote im Wasser, Stege führen zu den Badeterrassen auf spitzen Felsen hinab. Wer hinüber zur Insel Cres blickt, sieht linkerhand den schönen, für kroatische Verhältnisse breiten Strand voller weißer Kieselsteinchen – winzige Strandbar inklusive. Da setzt man sich gern hin, schaut einfach mal nur raus aufs Meer oder springt zum Schnorcheln ins klare Wasser.
Krabben huschen davon, Fischschwärme knabbern die Felsen nach Essbarem ab, dass es unter Wasser nur so knistert, Seenadeln ziehen ihre Bahn dicht unter der Wasseroberfläche, gelegentlich kommen sogar Delfine ganz nah an die Küste heran. In der Nähe liegt ein Wrack, das Taucher mit dem Boot ansteuern.
Im eigentlichen Fischerdorf gibt es außer ein paar Wohn- und Appartmenthäusern nichts – keine Kneipe, kein Restaurant, keinen Supermarkt.
Kieselstrände und eine Badebucht wie auf Mallorca
Doch gegenüber auf einer Landzunge liegt umgeben von türkisfarbenem Meer, zwei Kieselstränden und mit einer kleinen felsigen Strandbucht, die an Mallorca erinnert, das Marina Camping Resort für gerade mal 900 Urlauber. Vor den Toren des Campingplatzes mit Poolbar, Restaurant und großer Tauchbasis haben sich zwei winzige Supermärkte, zwei Pizzerien, ein Spanferkel-Grillrestaurant und eine Eistruhe etabliert, aus der Kindern Schleckeis in die Waffel kugelt. Das war´s dann auch.
Komisch, dass hier so wenig los ist, denn ganz in der Nähe finden Sie eine spektakuläre Robinsonade: Laufen Sie rechterhand aus dem Örtchen hinaus die Küste entlang durch dichten Wald, stehen sie nach 200 Metern plötzlich vor dem Huboka-Strand. Eine weite, weiße Sichel aus Kieselsteinchen, dahinter dichter mediterraner Wald, eingefasst in Felsen. Hier gibt´s noch nicht mal eine Bar. Sie lümmeln wunderbar in der Sonne und hüpfen dann ins Wasser.
Wem das zu wenig ist, schnürt sich die Wander- oder Joggingschuhe, besteigt über ausgeschilderte Wege die Berge der Umgebung und blickt übers Meer bis Rijeka, Krk oder Mali Losinj. Haben Sie Räder dabei, dann radeln Sie über einen gerade mal zwei Jahre alten Schotterweg, den ein Gast Jahr für Jahr immer weiter in die Küste baggerte, bis nach Ravni und zurück. Vergessen Sie Ihre Badesachen nicht, denn Sie werden an weiteren unberührten Stränden vorbeikommen.
Die schönsten Strände im Naturpark Kap Kamenjak erwandern
Genug geruht – machen Sie unbedingt einen Trip in den Süden Istriens. Keine Stunde ist es über kleine Landsträßchen ans Kap Kamenjak, wo die Halbinsel ihre Südspitze in die Adria streckt. Der Naturpark südlich von Premantura hat herbe, windzersauste Natur mit knorrigen Büschen, 98 Millionen Jahre alten Fußabdrücken von Dinosauriern, mit Orchideen, Badebuchten und einer kultigen (Safari-)Bar voller Treibgut und originellen Accessoires unter Schilfdächern gleich neben einer Klippe, an der Einheimische und Urlauber beim Sprung aus über zehn Metern Höhe unter Klatschen der Zuschauer ihren Mut beweisen. Bei all den tollen Badebuchten am Kap kann man sich gar nicht entscheiden, wo man ins Wasser springen soll.
Lassen Sie das Auto lieber vor der Schranke des Nationalparks stehen, denn Radler und Wanderer sind viel näher dran an dieser einzigartigen Landschaft. Wir sind für Sie ganz entspannt zwölf Kilometer rund ums Kap gewandert, haben die schönsten Orte fotografiert und die Tour zum Nachwandern hier bereitgestellt: www.komoot.de/tour/801666433
Rovinj, Vrsar, Porec: Ab jetzt wird es viel touristischer
Fahren Sie nun nach Rovinj und halten unbedingt in Pula - umrunden Sie das römische Amphitheater – es ist das sechstgrößte Amphitheater der Antike und eines der am besten erhaltenen überhaupt. Über den fjordähnlichen Limski-Kanal erreichen sie schließlich die schönste Küstenstadt Istriens und das Kroatische Vorzeigemotiv schlechthin.
Kopfsteingepflasterte Gassen führen in Rovinj zur Kirche der Heiligen Euphemia, die mit ihrer hohen Turmspitze den Ort auf einer Landzunge prägt. Leider erleben Sie hier ab frühem Abend puren Massentourismus. Besuchen Sie die Stadt daher am besten morgens, wenn die Läden aufsperren und die Gassen gefegt werden. Blinzeln Sie dann bei einem Kaffee hinaus auf den Archipel von Rovinj mit seinen 14 Inselchen.
Ein Campingplatz nach dem anderen
Was für ein Gegensatz zum beschaulichen Südosten um Labin ist die Küste ab hier gen Norden. Ein Campingplatz reiht sich an den anderen, einer größer als der nächste. In Funtana zwiscen Vrsar und Porec liegt das Istra Premium Camp, der luxuriöseste von allen für insgesamt 3800 Gäste. Er liegt auf einer Landzunge an einem der schönsten Küstenabschnitte Istriens mit Terrassen auf gezackten Felsen, aber auch einigen schön geschwungenen Kieselbuchten.
Auch hier wurden immer mehr Stellplätze durch mobile Ferienhäuschen (Mobile Homes) ersetzt, einige mit eigenem Pool – immer mehr Luxus zieht überall beim Campen ein. Wer hier logiert, hat gleich einen Aquapark inklusive, mit mehreren Rutschen und Fässern, die über jubelnden Kindern ihr Wasser ergießen und zwei Pools mit Blick über die gesamte Küste.
Ein Tag voller Gaudi im Familien-Wasserpark
Einen ganzen Tag im Wasser vergnügen Sie sich am nahen Aquacolors – dem größten Spaßbad Kroatiens und an der östlichen Adria. Auf 95.000 Qudadratmetern stehen zwölf Wasserrutschen mit mehreren Bahnen, einige speziell für Kinder, für Familien oder Wagemutige. Außerdem ein großes Wellenbad und einen Kinderpool mit Attraktionen sowie Liegewiesen, Kieselstrände mit Liegestühlen & Sonnenschirmen und ein "Lazy River", auf dem sie auf Schläuchen ein einer viertel Stunde einmal herumtreiben.
Lassen Sie das überlaufene Porec am Abend sein, besuchen sie lieber das nähere Vrsar – das Städtchen hat einen ähnlichen Charakter wie Rovinj, ist aber im historischen Zentrum auf dem Berg längst nicht so touristisch. Auch hier thront eine Kirche nebst Bischofspalast über einer verwinkelten, kleinen Altstadt voller hübsch hergerichteter Appartmenthäuschen mit lauschigen Gärten.
Auf dem steilen Weg hinunter in die trubelige Marina sollten sie sich in einem der vielen Cafés und Bars ein Bierchen oder einen Cocktail gönnen – hier ist alles einen Tick entspannter als direkt an der Küste.
Mehr Informationen:
Tourismusverband Istrien
www.istra.hr
Tel.: 00 385 / 52 452 / 7 97
Camping Adriatic by Valamar
Tel.: 00385 / 52 46 / 50 00
Marina Camping Resort Labin
www.camping-adriatic.com/de/marina-camp-labin
Istra Premium Camping Resort Porec /Funtana
www.camping-adriatic.com/de/istra-camp-porec
Maistra Camp Polari Rovinj
www.maistracamping.com/de/campingplatz-polari-rovinj
Anreise:
Von Nürnberg nach Istrien rund 750 Kilometer in 8 1/2 Stunden via Tauernautobahn / Ljubljana.
Beste Reisezeit:
Badeurlaub ab Juni bis Anfang Oktober.
Restaurant-Tipps für authentische istrische Küche:
Rovinj: Konoba Kantinon
www.maistra.com/hotel-adriatic-rovinj/sub/kantinon-tavern
Funtana: Konoba Bokoon auf Istra Premium Camp
www.valamar.com/en/camping-porec/istra-camping-resort/restaurants
Vrsar: Restaurant Trost in der Marina
www.restoran-trost.hr/en
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