Jetzt auch als Crossover-Coupè
Smart #3: Der neue Smart kann nicht nur kastig!
15.9.2023, 14:49 UhrSo hatte sich Swatch-Gründer Nicolas Hayek das bestimmt nicht vorgestellt, als er Anfang der 1990er Jahre die Idee eines ultrakleinen Micro-Cars entwickelte und 1994 eine Partnerschaft mit Mercedes einging, die schließlich dazu führte, dass das „Swatch-Auto“ im Jahr 1998 als „Smart“ gebaut wurde. Denn 25 Jahre später, 2023 also, endet der Lebenslauf des gerade einmal 2,70 Meter langen Zweisitzers, seit dem Frühjahr werden keine Bestellungen mehr angenommen – und das just in einer Zeit, in der Mikromobilität als Teil der angestrebten Mobilitätswende in aller Munde ist.
Gebaut in China
Nur der Name hat überlebt. Ihn trägt seit April 2022 allerdings ein Auto, an dem – bis auf den vollelektrischen Antrieb – alles anders ist. Der Smart #1 – ausgesprochen „hashtag one“ – ist ein 4,27 Meter langes SUV, das in keinen der einstigen Smart-Tower (in der Regensburger Straße steht noch einer) mehr hineinpassen würde. Vater und Mutter sind Mercedes-Benz und der chinesische Autobauer Geely, die sich zum Joint Venture der Smart Automobile Co., Ltd. vereint haben. Auch die Produktion des Smart #1 erfolgt in China, konkret in Hangzhou. Plattform-Brüder sind die demnächst zu erwartenden kleinen Elektro-Crossover Zeekr X und Volvo EX30, die ebenfalls aus dem Geely-Stall kommen.
Bei Smart selbst steht jetzt die erste Erweiterung der Modellpalette an. Noch 2023 öffnen sich die Bestellbücher für ein zweites Modell, das etwas mysteriöserweise aber nicht Smart #2, sondern Smart #3 heißt. Der Dreier-Smart greift einen Trend auf, der schon von anderen SUVs bekannt ist: Die Karosserie wird in Richtung einer coupèhafteren Anmutung versportlicht. Dazu gehört auch, dass sich der Smart #3 auf 4,40 Meter in die Länge zieht und gegenüber dem #1-Modell breiter sowie flacher wird.
Wenig geändert hat sich am lifestyligen Interieur mit dem digitalen Instrumentencluster und dem der Mittelkonsole aufgesetzten Zentralbildschirm, das Oval der Lüftungsdüsen formiert sich beim #3 allerdings zu einem großen Rund. Eine vegane Lebenseinstellung wird nicht gepflegt, ausstattungsabhängig gibt es Ledersitze.
Bei den heckgetriebenen Modellvarianten Pro+, Premium und 25th Anniversary Edition (mit der an das Markendebüt vor einem Vierteljahrhundert erinnert wird) beträgt die Antriebsleistung 200 kW/272 PS, beim sportlichen und allradgetriebenen Topmodell Brabus steigt sie auf 343 kW/428 PS, hier ist je ein E-Motor an Vorder- und Hinterachse zugange.
Allen Modellen gemein ist eine Lithium-Nickel-Cobalt-Mangan-Batterie (NCM) mit einer Kapazität von 66 kWh. Das reicht für Reichweiten zwischen 415 (Brabus) und 455 Kilometern (Premium, 25th Anniversary Edition).
Schnellladen mit bis zu 150 kW
Wechselstrom aus der Wallbox oder Standard-Ladesäule bezieht der Smart#3 über einen schnellen 22-kW-Onboardcharger, das hat nicht jeder Stromer als Standard zu bieten. Gleichstrom-Schnellladen geht mit bis zu 150 kW vonstatten, nach Herstellerangaben ist so die 20-80-Prozent-Befüllung in weniger als einer halben Stunde möglich.
Die vier verfügbaren Ausstattungsvarianten sind bereits erwähnt worden, was sie zu bieten haben, ist weitestgehend standardisiert und erlaubt als einzige Variable die Farbe des Lacks. Dem Basismodell Pro+ gibt Smart unter anderem schon ein Panoramadach und LED-Scheinwerfer mit, außerdem 19-Zoll-Räder, eine 360-Grad-Kamera, die elektrische Heckklappe sowie den Pilot Assist, ein System, zu dem neben einem Adaptivtempomat mit Stauassistenten auch ein Spurhalte-Helfer, ein Totwinkel-Warner, eine Verkehrszeichenerkennung sowie Parksensoren gehören.
Ganz in Weiß
Beim Premium-Level kommen Matrix-Scheinwerfer, Head-up-Display, Parkassistent, Wärmepumpe, Ledersitze und ein Beats-Soundsystem mit 13 Lautsprechern hinzu. Die limitierte „25th Anniversary Edition“ fährt immer in Weiß mit schwarz-weißen Ledersitzen vor, an Bord befindet sich ein sogenanntes Galaxy-Panoramadach mit LED-Details in der Scheibe. Die Brabus-Ausführung schließlich wird mit 20-Zoll-Felgen, roten Bremssätteln und Alu-Pedalerie bestückt, mit 50.990 Euro setzt sie sich nicht nur leistungstechnisch, sondern auch preislich an die Spitze des Modellprogramms.
Der Pro+ startet bei 43.490 Euro, in den Premium sind 46.490 Euro zu investieren und in die 25th-Anniversary-Edition 46.990 Euro. Erste Auslieferungen sollen Anfang 2024 erfolgen.
Ein bisschen SUV ist auch der Ur-Smart übrigens schon gewesen. Auf der IAA 2005 war eine recht robuste, offene Studie namens „Crosstown“ zu sehen, die damals schon mit Hybridantrieb unterwegs war. Und vom viertürigen und viersitzigen Smart Forfour gab es 2017 die „Crosstown Edition“ im sportlichen Crossover-Look.
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