NN-Kunstpreis
Fast 5000 Besucher zur Halbzeit: Diese Kunstausstellung ist schon jetzt ein Publikumshit
15.8.2022, 10:59 UhrNach zwei NN-Kunstpreis-Austellungen unter Corona-Bedingungen gibt es diesmal keine Einlass-Beschränkungen mehr. „Die Leute sind echt froh darüber“, sagt Sascha Felder vom Aufsichtspersonal. Einen Mund-Nase-Schutz würden viele trotzdem tragen. Ist vielleicht auch besser so, denn vorbei ist Corona nicht, und die Ausstellung im Nürnberger Kunsthaus zwar nicht rappelvoll, aber bestens besucht und erneut ein Publikumshit. Davon zeugen auch die überwiegend begeisterten Reaktionen, die Felder täglich erlebt, ebenso wie die Einträge im Gästebuch: Lob gibt es vor allem für die Vielfalt der Werke und die zahlreichen neuen Namen.
Zu den 20 Künstlerinnen und Künstlern, die erstmals in der Schau dabei sind, gehört auch Stefan Stock. Sein kastenförmiges Objekt „B 019“ erinnert an ein Strommessgerät. Man darf es einschalten und mit diversen Schaltern Lämpchen, Drähte und Röhren zum Blinken bringen.
Auch eine ältere Besucherin hat sichtlich Spaß an dem ungewöhnlichen Werk: „Das regt die Fantasie an“, sagt sie und bedauert, dass „B 019“ schon verkauft ist. Bei Stocks Werk ist Berühren erlaubt (was sich die Besucherin nicht traut, wohl aber ihr technikaffiner Begleiter), bei den Bildhauerarbeiten allerdings nicht – und trotzdem häufig passiert. Täglich werden laut Barbara Heiserer vom Kunsthaus Werke verschoben. Auch wenn mancher das vielleicht aus purer Begeisterung tut, weil er etwa Volker Schildmanns Dackel „Angry Wurst“ in die richtige Position für ein Selfie bringen will ...
Verkauft wurden bis Freitag auch 17 weitere Arbeiten im Gesamtwert von über 30000 Euro. Die Erlöse gehen nahezu komplett an die Künstlerinnen und Künstler, was den NN-Kunstpreis neben den hohen Preisgeldern zusätzlich zu einer der wichtigsten Förderungen der regionalen Kunstszene macht. Drei Haupt- und vier weitere Preise in Höhe von insgesamt 25000 Euro wurden in diesem Jahr verliehen.
Finger weg, Augen auf
Zum 30. Jubiläum, das der Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten heuer feiert, wird einmalig auch ein mit 2000 Euro dotierter Publikumspreis vergeben. Dass sie mit abstimmen dürfen, komme bei den Besuchern „sehr, sehr gut an“, sagt Sascha Felder. Fast keiner geht in die Ausstellung, ohne eins der ausliegenden Zettelchen mitzunehmen, auf denen man anschließend seinen Favoriten ankreuzen kann.
Gut 4600 Besucher zählte die seit dem 22. Juli laufende Schau bis zum vergangenen Freitag bereits. Vor allem am Sonntag herrscht reger Betrieb.
Eine Mahnung hat das Kunsthausteam bei aller Freude über das große Interesse aber doch. Vor allem die Bildhauerarbeiten würden immer wieder verschoben, sagt Barbara Heiserer und bittet um mehr Achtsamkeit. Also: Finger weg und Augen auf. Es gibt so viel Spannendes, Schönes und auch Witziges in dieser Schau zu sehen.
Kunsthaus im Künstlerhaus, Königstraße 93; bis 11. September 2022, Di.–So. 11–18, Mi. bis 20 Uhr; der Eintritt ist frei.
Nächste Künstlergespräche: Mittwoch, 17. August 2022, mit Clemens Söllner (2. Preis) und 24. August 2022 mit Susanne Bücherl (3. Preis), jeweils um 18 Uhr.
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