Von Mehrwegpflicht bis mehr Kindergeld: Diese Änderungen erwarten Dich 2023
19.12.2022, 12:40 UhrMehrwegpflicht für To-Go-Essen in Restaurants
Cafés, Restaurants und alle anderen Lokale, die Essen to Go anbieten, müssen ab 2023 auch Mehrwegverpackungen für Speisen und Getränke parat haben. Einwegverpackungen dürfen sie aber trotzdem weiterhin verwenden. Es liegt dann also an den Kund:innen, ob sie die umweltfreundlichere Alternative wählen. Berechnet werden darf für das Mehrwegsystem nur ein geringer Pfandbetrag - wie Du es beispielsweise von den Recups oder Rebowls kennst. Eine besondere Stellung haben allerdings Imbisse, Spätis und Kioske, die müssen zum Beispiel für einen Falafelwrap keine Mehrwegverpackung anbieten. Die Regelung betrifft erst Geschäfte ab 80 Quadratmetern und mindestens fünf Mitarbeitern. Ein Tipp von uns: Wenn Du deinen eigenen Behälter mitbringst, muss jedes Lokal das Essen auf Deinen Wunsch hier rein füllen.
Recht auf Reparatur von Elektrogeräten
Hast Du schon mal etwas von geplantem Verschleiß bei Elektrogeräten gehört? Das heißt, dass dein Smartphone zum Beispiel ab einem gewissen Zeitpunkt kaputt geht und sich nicht mehr reparieren lässt. Damit soll jetzt Schluss sein, denn die EU hat ein Recht auf Reparatur beschlossen. In Zukunft darf Dein Laptop also nicht mehr langsamer werden, nur weil du das neue Software-Update darauf installiert hast. Wann genau diese Regel in Kraft tritt, ist noch nicht ganz sicher - aber sie kommt.
Lieferkettengesetz für mehr Verantwortung
Bisher ist es nicht so richtig übersichtlich, woher welche Teile kommen, die zum Beispiel in Deinem neuen Pullover enthalten sind. Also wo wurde die Baumwolle tatsächlich gewonnen, wer hat den Pullover genäht und viele weitere solcher Schritte. Mit dem neuen Lieferkettengesetz müssen jetzt alle Unternehmen, die ihren Sitz in Deutschland haben, mehr Verantwortung in ihren Liefer- und Wertschöpfungsketten übernehmen. Unternehmen mit mehr als 3.000 Arbeitnehmenden (und ab 2024 auch Unternehmen mit mehr als 1.000 Arbeitnehmenden) müssen ganz klar offenlegen, woher die Teile für ihre Produkte kommen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden. Dadurch soll ein weiterer Schritt gegen Kinder-, Zwangsarbeit und Umweltzerstörung geleistet werden.
Günstiger Bahnfahren mit dem 49-Euro-Ticket
Was war das für eine Zeit, in der Du für nur neun Euro im Monat alle regionalen öffentlichen Verkehrsmittel nutzen konntest. Kein Wunder, dass etliche Menschen einen Nachfolger für das Neun-Euro-Ticket gefordert haben. Im nächsten Jahr wird es passieren: das Deutschlandticket kommt. Allerdings etwas teurer als der Vorgänger, aber im Vergleich zu den üblichen Bahnpreisen sind die 49 Euro trotzdem deutlich bezahlbarer. Wie beim Neun-Euro-Ticket auch, kannst Du damit in ganz Deutschland den öffentlichen Nahverkehr nutzen, leider keine ICEs und Ähnliches. Start ist am 1. Januar 2023, allerdings schätzen das viele Verkehrsverbände als eher unrealistisch ein. Wahrscheinlicher ist es wohl, dass das Deutschlandticket ab März angeboten wird.
Erhöhung des Grundfreibetrags
Bist Du einer von den top organisierten Menschen, die sich mit Steuern auseinandersetzen? Falls ja, wird Dich diese Neuerung sicher freuen. Ab nächstem Jahr soll nämlich der Grundfreibetrag bei der Steuer von 9.984 Euro auf 10.623 Euro erhöht werden. Der Freibetrag ist dafür gedacht, dass dieses Geld nicht versteuert werden muss und somit keiner an der Existenzgrenze steuerliche Abgaben hat. Aber auch alle, die mehr verdienen profitieren dadurch, weil sie zukünftig weniger abgeben müssen. Der Grundfreibetrag wird nämlich vom Einkommen, das versteuert werden muss, abgezogen.
Erhöhung des Kindergelds
Wenn Du noch in der Ausbildung bist, hast Du bis zum 25. Lebensjahr Anspruch auf Kindergeld - und das ist gar nicht wenig. Bisher gab es jeden Monat 219 Euro direkt von der Bundesagentur für Arbeit auf das Konto. Der Betrag wird jetzt nochmal wegen der hohen Inflation, also weil alles teurer wird, erhöht. Für die ersten drei Kinder haben Eltern dann Anspruch auf jeweils 237 Euro - oder eben Du selbst, wenn es direkt auf Dein Konto gezahlt wird.
Wohngeld Plus wird eingeführt
Wer nicht so viel Geld hat, tut sich bei den aktuellen Mietpreisen schwer, das aus eigener Tasche zu finanzieren. Für diese Menschen gibt es bereits Wohngeld, also eine Unterstützung vom Staat. Im neuen Jahr sollen jetzt aber statt bisher 600.000 Menschen rund zwei Millionen berechtigt sein, Wohngeld zu beziehen. Die Änderung ist damit die größte Wohngeldreform in der Geschichte Deutschlands. Und eine Erhöhung gibt es gleich obendrauf: von 180 Euro verdoppelt sich der Betrag bei manchen auf bis zu 370 Euro.
Elektronische Krankmeldung
Wer krank ist und nicht arbeiten kann, muss eine sogenannte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei der Arbeitsstelle abgeben. Die musst Du in Zukunft aber nicht mehr oldschool in Papierform mitbringen oder hinschicken, sondern kannst das ab 2023 ganz bequem digital erledigen.
Funfact zum Schluss: Tierisches Motiv auf neuer Euro-Münze
Kroatien führt am 1. Januar 2023 den Euro ein - für den Urlaub dort musst Du also in Zukunft kein Geld mehr wechseln lassen. Deswegen gibt es bald neue Münzen. Klar, unter anderem mit dem Umriss Kroatiens, aber auch welche mit einem Marder auf der Rückseite. Der Grund? Die bisherige kroatische Währung war "Kuna", was übersetzt auch Marder bedeutet. Deswegen wird er bald auf vielen Ein-Euro-Münzen zu finden sein. Ganz süß eigentlich, oder?
Hier findest Du alle wichtigen Infos zum neuen 49-Euro-Ticket der Bahn
Kennst Du schon die besten Tipps zum Energiesparen?
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