Staatsanwaltschaft äußert sich

Vater bei Jagdausflug erschossen: Hat ihn sein Sohn vorsätzlich getötet?

Stefan Blank

Redakteur für Westmittelfranken

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3.5.2024, 11:49 Uhr
Ein Taucher suchte kurz nach der Tat in einem Weiher bei Burgbernheim nach einer weiteren Waffe - gefunden wurde ein zweites Gewehr.

© Goppelt/vifogra/dpa Ein Taucher suchte kurz nach der Tat in einem Weiher bei Burgbernheim nach einer weiteren Waffe - gefunden wurde ein zweites Gewehr.

Was genau am Nachmittag des 1. Mai an dem sogenannten Rückertsweiher, im Süden von Burgbernheim, im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, passiert ist, ist noch unklar. "Die Ermittlungen laufen, es werden noch Zeugen befragt", sagt Heike Klotzbücher, Oberstaatsanwältin und Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, auf Nachfrage.

Nach aktuellem Stand der Ermittlungen, welche die Kriminalpolizei Ansbach übernommen hat, hatten gegen 14 Uhr Spaziergänger im Bereich des Rückertsweihers die Leiche eines 54-jährigen Mannes entdeckt. Das berichtete die Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Ein nicht angeleinter Hund soll auf den toten Mann aufmerksam geworden sein.

Tatverdächtiger ruft Frau seines Vaters nach der Tat an

Der 54-Jährige soll von seinem 18 Jahre alten Sohn erschossen worden sein. Der Tatverdächtige stellte sich noch am Nachmittag der Polizei und wurde in Denkendorf, im baden-württembergischen Landkreis Esslingen, also rund zwei Autostunden vom Tatort entfernt, widerstandslos festgenommen.

Zuvor hatte sich die Ehefrau des Getöteten bei der Polizei Bad Windsheim gemeldet und erklärt, der 18-Jährige habe am Telefon erzählt, dass er seinen Vater während des gemeinsamen Jagdausflugs erschossen hat. Die Polizei fand laut Angaben von Polizeisprecher Michael Konrad im Wagen des 18-Jährigen ein Gewehr.

Richter erlässt U-Haft: Zweites Gewehr gefunden

Mittlerweile sitzt der Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Der Verdacht: Totschlag. "Angaben zum Tatgeschehen machte der Tatverdächtige im Rahmen seiner Vorführung nicht", erklärt Polizeisprecher Konrad. Auf Nachfrage bestätigt Oberstaatsanwältin Klotzbücher aber: "Im Moment ist davon auszugehen, dass es sich um eine vorsätzliche Tötung handelt."

Im Zuge der Ermittlungen kamen aber auch Spezialtaucher der Bayerischen Bereitschaftspolizei zum Rückertsweiher. Sie fanden laut Michael Konrad darin ein weiteres Gewehr, bei dem es sich um die Tatwaffe handeln könnte. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat sowie dem Motiv des 18-jährigen Tatverdächtigen dauern an.


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