Landtag entscheidet im Juni

Blaualgen im Altmühlsee: Abgeordneter Helmut Schnotz will mehr Mittel für Ursachenbekämpfung

3.5.2024, 11:00 Uhr
Neue Wege in der Bekämpfung der Algen am Altmühlsee will der CSU-Landtagsabgeordnete Helmut Schnotz gehen. Im Juni entscheidet der Landtag darüber, ob ein bestimmtes Verfahren zur Anwendung kommen soll.

© Isabel-Marie Scherb/Markus Steiner Neue Wege in der Bekämpfung der Algen am Altmühlsee will der CSU-Landtagsabgeordnete Helmut Schnotz gehen. Im Juni entscheidet der Landtag darüber, ob ein bestimmtes Verfahren zur Anwendung kommen soll.

Am Altmühlsee die Techniken der Firmen Grander und Drausy einzusetzen, das hat der frühere Abgeordnete Alfons Brandl angeregt. Sein Nachfolger Helmut Schnotz hat diese Idee aufgegriffen und eine Koalitionsinitiative zur mikrobiologischen Aktivierung der Flora zur Seensanierung eingebracht. Der Landtag wird, das teilte das Büro des Abgeordneten nun mit, im Rahmen der Haushaltsberatungen im Juni dieses Jahres endgültig über die Anträge entscheiden.

Helmut Schnotz informierte sich über die bisherigen Maßnahmen gegen die Algen

Zwischenzeitlich hat Schnotz nach eigenen Worten "die Zeit genutzt, um mich beim Wasserwirtschaftsamt Ansbach über die bisherigen Bemühungen und den Stand der Wasserqualität am Altmühlsee aus erster Hand zu informieren".

Im Rahmen der - vom damals noch Umweltminister Markus Söder einberufenen - Seenlandkonferenzen in den Jahren 2009 und 2010 wurden bereits eine Vielzahl von Maßnahmen zur Bewältigung der Algenproblematik im Fränkischen Seenland erarbeitet.

Die damals beschlossenen und möglichen neuen Techniken müssten sich ergänzen, heißt es in der Pressemitteilung weiter, und dürften sich auf keinen Fall gegenseitig negativ beeinflussen. Für Schnotz war es überraschend, was seit 2009 alles in die Wege geleitet wurde und wie komplex die Zusammenhänge sind. Der Klimawandel mit seinen längeren und heißeren Trockenphasen gebe jetzt noch zügigeres Handeln vor. "Die Gewässer werden wärmer, was den Algen in die Hände spielt", so Schnotz.

Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach ziele im Wesentlichen darauf ab, die Nährstoffe, die das Algenwachstum bewirken, zu reduzieren. Hierbei sei es unerlässlich, sich im Einzugsgebiet des Altmühlsees umzusehen. Das Augenmerk gelte dabei vor allem dem Nährstoff Phosphor. Die Kommunen, die ihre Kläranlagen mit einer Phosphatfällung nachgerüstet haben, seien vom Freistaat mit einem Sonderförderprogramm unterstützt worden. Auch die Landwirtschaft sei sehr aktiv gewesen. Gewässerrelevante Kulap-Maßnahmen werden laut Schnotz im Einzugsgebiet angeboten.

Schnotz nennt auch die regelmäßige Befischung des Sees als eine Maßnahme, dadurch könne mehr Zooplankton, also tierisches Plankton wachsen, welches wiederum die Algen minimiere. Schließlich werde dem Gewässer seit 2015 regelmäßig Sediment entnommen.

Bei der Algenbekämpfung im Altmühlsee nicht lockerlassen

All diese Maßnahmen zeigten erste Wirkung. Die Sichttiefe im See habe sich verbessert, die Algendichte abgenommen, mehr Wasserpflanzen hätten sich ansiedeln. Nun dürfe man aber nicht lockerlassen, so Schnotz.

Bei der Seenlandkonferenz war auch die naturnahe Umgestaltung der Altmühl und Schaffung von bewachsenen Uferstreifen beschlossen worden, das sei bisher nicht umgesetzt worden, geht aus dem Schreiben weiter hervor. Das Amt für Ländliche Entwicklung hat hier stark unterstützt. Die Wasserwirtschaft habe aber in den vergangenen Jahren umfangreich Ufergrundstücke erworben, zwei kleinere Abschnitte bei Ornbau seien bereits naturnah umgestaltet worden.

Laut Schnotz stehen aber noch rund 20 Kilometer aus. Durch diese Uferstreifen könne der Nährstoffeintrag in die Altmühl nochmals reduziert werden und es entstünden wertvolle Lebensräume. Auch für den Fluss Altmühl müsse in Zeiten des Klimawandels gehandelt werden.

Nach diesem fachlichen Austausch werde er sich nun dafür einsetzen, Haushaltsmittel noch stärker für die Ursachenbekämpfung des Algenwachstums einzusetzen, versichert Schnotz.

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